Gold gab ich für Eisen und andere Sammlungen

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Schon vor 1914 standen in Europa alle Weichen in Richtung Krieg. Liest man europäische Zeitschriften aus dieser Zeit, so fällt auf, mit welcher Heftigkeit sich die einzelnen Nationen mit Worten angriffen. Ursache waren sich immer mehr zuspitzende Unruhen in den jeweiligen Bevölkerungskreisen, die soziale Opfer der industriellen Revolution und der begleitenden enormen Vermögens-Umverteilung geworden waren. Zugleich steuerten die Regierungen der Länder unaufhaltsam einem wirtschaftlichen Bankrott entgegen und waren gar nicht in der Lage, einen Sozialausgleich zu schaffen. Sie suchten daher den äußeren Konflikt, um damit im Volk eine Solidarität zu erzeugen, die einem inneren Konflikt entgegen stand. Es war eigentlich nur noch die Frage des Anlasses, bis die Auseinandersetzungen statt mit Worten mit Waffen fortgesetzt würden.
Dennoch war aus heutiger Sicht keine der Nationen auf das vorbereitet, was Krieg ab diesem Zeitpunkt bedeuten sollte.

Vom Militär kaum zur Kenntnis genommen und daher nicht ihrer Bedeutung entsprechend berücksichtigt, hatten später kriegsbestimmende Erfindungen Einzug in den bürgerlichen Alltag genommen.
Berücksichtigt man nicht die kriegerischen Auseinandersetzungen, die Deutschland, Frankreich und England in ihren Kolonien gegen nur traditionell bewaffnete Eingeborene führten, so lag der letzte große europäische Krieg, der Deutsch-Französische Krieg 1870/71, dreiundvierzig Jahre zuück. Damals war der Kampf mit blanker Waffe, also mit Säbel und Lanze und Mann gegen Mann noch schlachtentscheidend.
Sicher hatten die europäischen Truppen längst mehrschüssige Repetiergewehre, einige wenige Maschinengewehre, einige Luftschiffe, Flugzeuge und Kraftfahrzeuge eingeführt, aber noch immer sah man im 'beweglichen' Kampf von Infanterie und Kavallerie die Haupttaktik eines Krieges. Dementsprechend waren Ausbildung und Ausrüstung der Truppen.

Auslöser des 1. Weltkrieges wurde das Attentat des Serben Gavrilo Princip, der am 28. Juni 1914 in der bosnischen Hauptstadt Sarajewo den österreichischen Tronfolger Franz Ferdinand und dessen Ehefrau, die Herzogin von Hohenberg während eines Staatsbesuches erschoss.
Zu normalen Zeiten wäre das wohl eher eine Angelegenheit für die lokale Polizei gewesen. Aber hier wurde die Tat eines Einzelnen, beziehungsweise der kleinen serbischen Separatistengruppe 'Schwarze Hand', zum Signal entscheidender diplomatischer Zerwürfnisse, die offenbar allesamt weniger das Ziel hatten, den Konflikt beizulegen, als eben die Lösung aller aufgestauten politischen Fragen und wirtschaftlichen Zwänge auf dem Schlachtfeld zu suchen.

Schon am 1. August wird offiziell vom kommenden Weltkrieg gesprochen!
Am 3. August marschierten die deutschen Truppen (Mobilmachung 31.Juli)   (Mobilmachung 31.Juli)   (Erklärung 6.August) nach einem bereits seit 10 Jahren vorbereitetem Plan über Belgien nach Frankreich ein, worauf England Frankreich zur Hilfe eilte.


Biografie General Graf Schliefens mit Schliefen-Plan, Ausgabe 1936



Es folgten Kriegserklärungen Russlands und Japans. Das steigerte den überall herrschenden Patriotismus bis zu einer nie dagewesenen Kriegseuphorie. In Schmähschriften wurden in Deutschland andere Länder aufgefordert, Deutschland doch auch den Krieg zu erklären und so eine deftige Abreibung zu kassieren.



Nach anfänglich raschem Vorrücken der deutschen Truppen, geriet deren Vormarsch auf französischem Boden zum Stillstand. Der Grabenkrieg und die Materialschlacht um jeden einzelnen Quadratzentimeter begann.
Hierfür war die deutsche Armee ebensowenig gerüstet, wie deren Gegener. Taxifahrer brachten Soldaten an die Front, da die Armee kaum über Kraftfahrzeuge verfügte. Flugzeug- und Luftschiffbesatzungen entwickeln ihre eigenen Waffen, da solche im vorbereiteten Kriegskonzept nicht berücksichtigt waren. Die langen Gewehre und Säbel waren für den Kampf in engen Schützengräben unzweckmäßig. Es fehlte an Pistolen und Bajonetten. Fernmeldeverbindungen waren für den beweglichen Kampf unbrauchbar, hier im stationären Krieg eine Notwendigkeit.

Auf all das war keines der kriegführenden Länder vorbereitet. Für eine Nachrüstung der Truppe fehlte allerdings das Geld. Kriegsbedingte Steuerzuschläge wurden erhoben. Zusätzlich wurden die Lebensmittel rationiert, um einerseits die Lasten des tatsächlichen Mangels an Getreide und Fleisch gerecht zu verteilen, aber auch um Devisen für Rüstungskäufe zu sparen, denn Deutschland war vor dem Krieg zur Versorgung seiner Bevölkerung auf Importe angewiesen. Zugleich wurden so die Bürger zum sparsamen Haushalten gezwungen, wodurch mehr Geld auf Sparkonten floss und für Staatskredite zur Verfügung stand.
Kriegskochbücher erschienen auf dem Markt, die Hinweise gaben, wie es möglich war, sich trotz aller Versorgungsknappheit gesund zu ernähren.
Für seine Waffenproduktion war Deutschland unbedingt auf die Einfuhr von Stahl, Buntmetallen und Salpeter angewiesen. Diese waren ab Kriegsausbruch nur noch gegen Devisen neutraler Länder oder Edelmetall zu erwerben. Die Reichsbank forderte daher die Bürger auf, die damals noch üblichen 20 Reichsmark Goldmünzen in Papiergeld umzutauschen, um so die kriegsnotwendigen Dinge finanzieren zu können. Urkunde Goldtausch 1916

Allerdings hielten auch viele Bürger diese Goldmünzen in Erwartung schwieriger Lebensumstände zurück, denn was immer geschehen würde, Gold galt zu jeder Zeit als krisenfeste Anlage. Schon bei Kriegsbeginn hatte sich daher der Realwert der Goldmünzen deutlich von ihrem Nennwert entfernt. 1915 entsprach der Goldwert einer 20,- Mark Goldmünze bereits real 60,- Papiermark.
Der Staat hatte sich allerdings gegen mangelnde Spendenfreude der Bevölkerung eine perfide Strategie erdacht. Die Schulen wurden zu Schulsammlungen verpflichtet. Schaffte es eine Schulklasse innerhalb einer festgesetzten Frist, einen Nennwert von 1000,- Mark an Goldmünzen zu sammeln, so erhielt die Schulklasse neben einer offiziellen Belobigung einen Tag schulfrei. Es wurde ein regelrechter Wettbewerb zwischen den einzelnen Schulen und innerhalb dieser zwischen den einzelnen Klassen entfacht. Aber auch ein Wettbewerb innerhalb der Lehrerschaften, wessen Klasse das beste Schulergebnis zustande brachte. Man baute darauf, dass der Besitz von Goldmünzen innerhalb der einzelnen Famlien und somit auch den Kindern bekannt war und diese ihre Eltern denunzierten, bzw. diese Münzen aus ihnen herauspressten.


Urkunde Schulsammlung     Text der gezeigten Urkunde zur Schulsammlung


Man besann sich auch, dass die Deutsche Bevölkerung den Ausbruch des 1. Weltkriegs euphorisch begrüßt hatte. In unzähligen Novellen wurde der Krieg als heilige Pflicht verklärt und er Heldentod als höchste Ehre dargestellt (Novelle Der Tod in Flandern - Adolf Köster). Wehrpflichtige Männer standen vor den Rekrutierungsbüros Schlange, um als Soldat dem Heimatland dienen zu können. Frauen meldeten sich zur freiwillinge Kriegshilfe als Sanitäterinnen.
Aber der Patriotismus zeigte auch noch eine andere Seite. Junge Männer im wehrfähigem Alter, die noch zu Hause waren, galten als Schande der Familie. Deren Familien als Schande des Ortes. Sie wurden auf der Straße angepöbelt und angefeindet, weil sie nicht zu den Fahnen geeilt waren.
Müttern und Ehefrauen wurde vermittelt, im möglichen Heldentod ihrer Familienmitglieder weniger einen Grund zur Trauer, als ein Recht auf Stolz für ihr Opfer zu sehen.



Heft mit patriotischen Gedichten zum Heldentod, um 1916


Wer ist so stolz wie wir auf der Welt?
Unsere Söhne zogen hinaus ins Feld,
Für Kaiser und Reich, zu Trutz und Wehr,
- Deutschlands Blüte für Deutschlands Ehr' -
zu steh'n oder fallen - wie's Gott gefällt,
jeder Jüngling ein Mann, jeder Mann ein Held!
Daß Gott ihnen gnädig sei!
- Meiner ist auch dabei!
1. Strophe des patriotischen Gedichts 'Wir Mütter'


Abzeichen Schutzengel 1. Weltkrieg
Ein französischer Schutzengel der Militärausstatterfirma Drago Paris, übernommen von einem deutschen Soldaten und die französischen Farben blau-weiß-rot in schwarz-weiß-rot übermalt.



Entgehen konnten die Männer diesem nur, in sie sich, sofern nicht schon dazu aufgefordert, freiwillig der Musterung stellten. Bei dieser Gelegenheit konnten sie Musterungsabzeichen   (Infantrie)   (Luftfahrertruppe)   (Luftschiffertruppe)   (Reserve)   (Zurückstellung)   erwerben, die ihren Status als noch im Reservezustand befindlichen Kriegsfreiwilligen bestätigten, dass sie also keine 'Drückeberger' waren.



patriotische Soldbuchhülle 1914/15, interessant ist die Farbwahl der Stickerei, erkennt man die Silberstickerei des Adlers als 'weiß', so kann man aus der Farbgestaltung sowohl die alten Reichsfarben schwarz/weiß/rot, als auch die Farben der Demokratiebewegung schwarz/rot/gold erkennen.



Diesen Patriotismusexzess nutzte man bereits für den Verkauf von 1. Kriegsanleihe 1914, , 3. Kriegsanleihe 1915, (Aufruf, Liste eines Käufers) die nach einem gewonnenen Krieg hochverzinst (auf Kosten des Kriegsverlierers) zurückgezahlt werden sollten. Der Tenor dieser Anleihen war, andere Bürger opfern ihre Söhne fürs Vaterland, opfern sie wenigstens ihre materiellen Wünsche für so lange, bis der Krieg gewonnen ist. Das zielte allerdings auf das wohlhabende Bürgertum.

Der einfache Bürger hatte kein erspartes Geld, das er in Anleihen anlegen konnte. Aber er hatte Schmuck, Besteck und Haushaltsgerät aus Gold, Silber und Buntmetall.
Gold- und Silbergegenstände konnten zu Barren geschmolzen als Devisen zum Rohstoffeinkauf genutzt werden. Buntmetall war selbst Rohstoff und ersparte Devisen.
Die Idee 'Gold gab ich für Eisen' war geboren. Relativ einfach war es, politischen Druck auf Kirchen, Vereine, Museen und Organisationen zu machen, um diese dazu zu bewegen, Kirchenglocken, Messinggewichte von Turmuhrwerken, Silberpokale und Artefakte ohne Gegenleistung des Staates abzuliefern.
Für die Bürger hatte man ein subtileres Verfahren ausgedacht.

Zehn Fragen zur Goldspende     Text zur Erläuterung der Notwendigkeit der Goldspende durch die Bevölkerung
Unser Gold gehört dem Vaterland     Text zur Rechtfertigung des staatlichen Anspruchs auf die privaten Goldbestände

Der Staat nutzte die patriotische Grundstimmung aus. Wenn junge Männer ihr Leben für das Heimatland hingaben, sollten auch Frauen und älteren Männer ihren Teil der Kriegsunterstützung beitragen.
Viele Frauen besaßen traditionell Schmuck, teils alte Erbstücke. Männer besaßen goldene Taschenuhren, oft Jubiläumsgeschenke, oft, ebenso wie der Schmuck, seit langem im Familienbesitz.
Der Staat erklärte nun, dass es niederträchtig sei und egoistisch, diesen Schmuck zu behalten, während andere ihr Leben fürs Vaterland hergaben. Dabei ging er recht raffiniert und wirkungsvoll vor.
Man stellte vielfältigen Schmuck aus Eisen her. Zeitlos schönen Schmuck, aber auch billige Teile als Blech.
Wer eine Halskette aus Gold gab, bekam dafür eine Halskette aus Eisen, für einen Ehering aus Gold gab es einen Ring aus Eisen. Goldmünzen wurden durch Eisenmedaillen vergütet'. Eisenmedaille als Brosche gefasst

Hergestellt wurden Halsketten, Broschen, Uhrketten, Uhrgehäuse etc. Für eine kupferne Bratpfanne erhielt die Hausfrau eine kleine 4,5cm große Blechpfanne als Erinnerungsstück.

Subtil war die Idee, weil es so nicht bei einer anonymen Schmuckspende blieb, bei der keiner bemerkt hätte, wenn man sich dieser teilweise oder ganz entzog. Man hätte ja einfach Goldschmuck und den Ehering verstecken und auf die Nachkriegszeit warten können.
Nein, die patriotischen Bürger konnten so genau beobachteten, ob die Nachbarin weiter Gold- und Silber- oder auch keinen Schmuck trug, oder ob sie nun statt dessen Eisenschmuck besaß. Indiz dafür, dass sie Ihren Goldschmuck, der unter Umständen auf Grund vorheriger gesellschaftlicher Anlässe bekannt war, auch gespendet hatte.
Wer seinen Schmuck nun nicht zu den öffentlichen Spendeterminen herbeibrachte, und wer keinen Eisenschmuck trug, galt natürlich als unpatriotisch und war gesellschaftlich geächtet. Je mehr Eisenschmuck man trug, am besten von jedem etwas, um so mehr stieg das Ansehen in der Gemeinde.
Unterstützt wurde diese beabsichtigte Wirkung noch dadurch, dass Spender Postkarten an Bekannte und Verwandte schickten konnten, in denen sie ihre Spende offenbarten und somit indrekt andere aufforderten, Gleiches zu tun. Postkarte der Goldspende.


Der goldne Reif, der Ehe Zeichen,
Der Liebe und der Treue Pfand,
wird dargebracht dem Vaterland -
ein Herzensopfer ohnegleichen.

Es drängen sich die dichten Reihen,
die edlen Frauen hochgemut,
ihr köstlich Kleinod, liebstes Gut,
dem teuren Heimatland zu weihen.

Ein eisern' Ringlein will ich preisen,
zwar schmucklos nur, doch reich an Wert,
von Liebe spricht, gar treu bewährt,
die Prägung: 'Gold gab ich für Eisen.'

patriotisches Gedicht zur Goldspende



Man hat sich also nicht freiwillig vom Erbschmuck oder wertvollen persönlichen Stücken getrennt, sondern sich schmerzlich dem vom Staat aufgebauten, gesellschaftlichen Druck gebeugt.
Es gab natürlich Familien des gehobenen Bürgertums und Adels, die viel edlen Schmuck besaßen und sich durch die Abgabe von wenigen Teilen weiteren 'Spenden' entziehen konnten. Auf sie zielte das Programm der Ankaufstellen für größere Mengen von Edelmetall-Objekten. Für wenig Geld, das, gab man es nicht rechtzeitig aus, sich in der Inflationszeit 1919-1923 nur noch als leeres Papierversprechen erwies, wurde viel Wert aus dem Volk gezogen. Dafür gab es dann dekorative Urkunden für die Wohnzimmerwand.Urkunde Goldspende Duisburg 1916 , Urkunde Goldspende Kulmbach 1916 , Urkunde Silberspende Frankfurt 1918,
Aus unersetzlichem Kulturgut wurden Waffen.
Heute ist Schmuck der 'Goldspende 1916' Teil der deutschen Sozialgeschichte des frühen 20. Jahrhunderts.

Durch die Verschärfung des Kriegs und der damit verbundenen wachsenden Metallknappheit blieb es jedoch nicht bei 'freiwilligen Metallsammlungen, sondern durch Gesetze vom 31.7.1915 und 24.9.1915 wurden aller Hausrat und andere vorgeblich verzichtbaren Güter pauschal vom Staat zugunsten des Reichsmilitärfiskus beschlagnahmt und die Bürger mussten die betroffenen Güter gegen Strafandrohung bei gringer Entschädigung abliefern.
Anordnung betr. Eigentumsübertragung auf den Reichsmilitärfiskus

Neben den staatlichen Sammlungen zur Deckung der Mobilisierungs- und Kriegskosten gab es es auch eine Vielzahl karitativer und politischer Organisationen, die zweckgebundene Sammlungen betrieben, letztlich um die absehbaren Folgen des Krieges und die damit verbundenen Nöte erträglicher zu machen.
Zu den größten Organisationen gehörten die Vereine 'Vaterlandsdank' (Spendenring Vaterlandsdank), 'Heimatdank' ( Spendenpostkarte Heimatdank), 'Frauendank' (Mitgliedsausweis und 'Luftfahrerdank' (Mitgliedsausweis, 44 Spendenmarken), die sich um die Belange und Nöte von Kriegsversehrten, Kriegerwitwen und Kriegswaisen kümmerten und diese finanziell unterstützten. Ja, es war sogar Mittel der Werbung von Kriegsfreiwilligen, diesen und deren Familien im Falle der Kriegsversehrung oder des Todes berufliche, materielle und ideelle Hilfen zuzusagenen.

Kriegswaisenheim Heimenkirch 1916
Herz Jesu-Heim für Kriegswaisenkinder in Heimenkirch/Allgäu


Eine weitere große Hilfsvereinigung war der Königin Luise-Bund (Mitgliedskarte 1928 K.-L.B.). Dieser war vor dem 1. Weltkrieg ursprünglich als Luisenstiftung zur Erziehung junger Mädchen gegründet worden. Als streng national orientierte Einrichtung sorgte er dann nach Ausbruch des 1. Weltkrieges für humanitäre und medizinische Hilfe für Kriegsverletzten.
Anderer Organisationen entlasteten den Staat indirekt, indem sie finanzielle Lasten der Kriegsopfer mittrugen. Häufig wurden hierzu patriotische Postkarten verkauft. So zum Beispiel der 'Verein für Kindervolksküchen und Kinderhorte' (Spendenpostkarte), der 'Deutsche Verein für Kinderasyle e.V.' (Spendenpostkarte 1, Spendenpostkarte 2), der 'Kinderhort 1915 e.V. Berlin' (Spendenpostkarte 1, Spendenpostkarte 2) und der 'Wohlfahrtsausschuß zur Fürsorge für die Angehörigen der Kriegsteilnehmer' Spendenpostkarte).

Aber selbst die Soldaten, denen bereits abverlangt wurde, ihr Leben und ihre Gesundheit für den Krieg hinzugeben, wurden aufgefordert von Ihrem kargen Sold Geld zur Versorgung ihrer kriegsbeschädigten Kameraden zu opfern.

Quittung der Ludendorff-Spende, die Soldaten abverlangt wurde

Feldzeichnungsschein Kriegsanleihe 1916
Feld-Zeichnungsschein der Deutschen Reichsanleihe (Vierte Kriegsanleihe)


Wurden dann für den Kriegsdienst untauglich gewordene Soldaten in die Heimat entlassen, so war es ja Aufgabe des Staates, ihnen eine entsprechend Fürsorge entgegen zu bringen. Aber auch diesem entzog sich der Staat so weit es ging. Es wurde der 'Deutsche Krieger-Hilfsbund' gegründet, dessen Aufgabe es war, Spenden für die wirtschaftliche Eingliederung der Heimkehrer zu sammeln.

Deutscher Krieger Hilfsbund 1917
Aufruf des Deutschen Krieger-Hilfsbundes


© Horst Decker